Die Installation besteht aus vier zeitlichen und visuellen Ebenen. Drei davon
sind auf dem Monitor des Computers zu sehen: Auf der Hintergrundebene läuft ein
kurzes Video aus den ersten Minuten des Eröffnungsgottesdienstes der
Ausstellung. In der linken unteren Ecke ist ein Echtzeitvideobild vom
Kirchenraum zusehen, dass von einer kleinen Kamera geliefert wird, die oben an
dem Metallgitter, das den Altarraum umschließt befestig ist. Wenn die
Computermaus bewegt wird, erscheinen Gestalten, die an Ritual erinnernde
Aktivitäten mit Wasser und Schüsseln ausführen. Diese Gestalten vermischen
sich mit dem Bildern vom Eröffnungsgottesdienst und des Echtzeitvideos.
Die vierte Ebene der Installation bildet der Blick am Computerbildschirm
vorbei in der Innenraum der Kirche.
Aktivität mit Schüsseln und Wasser hat im Kirchenraum den Charakter von
ritueller Handlung. Geprägt durch die Generationen von Menschen, die Ritual
vollzogen haben, ist der Kirchenraum ein Raum mit Vergangenheit, ist durch
seine Geschichte getränkt. Menschliche Energie konzentriert sich durch rituelle
Handlung. Diese Energie bleibt im Raum erhalten. Menschen, die in den Raum
treten, werden getragen durch die Aktivität der Generationen vor ihnen.
Kirchenraum wurde gebaut als Ort der Verknüpfung mit anderen Zeitebenen.
Kirchenraum versucht den Einzelnen in der Zeit stehenden Menschen an die
Zeitlosigkeit anzuschließen. Mit dem Eintritt in diesen Raum macht der Besucher
den Versuch des Ausbruchs aus der Zeit.
Wasser wurde schon immer als rituelles Mittel verwendet. Im christlichen Kontext
wird es zur Taufe, zum Weihen und zu Waschungen verwendet. Die Reinigung
durch Wasser als Ritual des Neuanfangs, der Trennung von Altem und Unreinem.
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