home


BRIEF AN DEN DEKAN



20. Februar 2002


Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Stiehl,

im Rahmen meiner künstlerischen Arbeit als Studentin für Freie Kunst der Hochschule für bildende Künste Hamburg, möchte ich auf dem Gelände des Fachbereiches Informatik für ca. ein halbes Jahr eine Installation aus Computerschrott anlegen.

Für die Installation sollen nicht mehr funktionstüchtige Rechner, Bildschirme etc. in Gruppen angeordnet, halb in den Rasen eingelassen werden. Dies soll im Frühjahr (Ende März/Anfang April 2002) geschehen. Da nur um die Gruppen herum Rasen gemäht werden kann, wird der Schrott im Laufe des Jahres einwachsen und es werden sich um die Gruppen Inseln aus ungemähtem Gras bilden. Innerhalb der Gruppen werde ich kleine Besäungen (z.B. durch Wildblumen etc.) vornehmen. Nach Beendigung der Wachstumsperiode (November 2002) werde ich den Schrott wieder ausgraben, reinigen und der Entsorgung zuführen.

Mein persönlicher Bezug zum Fachbereich Informatik ist durch den Besuch von Lehrveranstaltungen im Bereich Java-Programmierung und Multimedia entstanden. Die Idee dieser Installation verfolge ich schon seit letztem Jahr. Auf Anraten des Umweltteams der Informatik hat beim Sommerfest eine kleine Einführung der Idee (Schautafel und einige bepflanzte Rechner, siehe Foto im Anhang) stattgefunden.

Das Umweltteam ist mir bei der Umsetzung dieser Idee behilflich. Durch sie kam der Kontakt zu Herrn Lucas, der für den in der Informatik anfallenden Computerschrott verantwortlich ist, und zu Herrn Rinze und Frau Behrens vom Referat für Umweltschutz und Arbeitssicherheit der Universität Hamburg zustande. In einem Gespräch mit Herrn Rinze und Frau Behrens habe ich über die Umwelt- und Entsorgungsproblematik von eingegrabenem Computerschrott über eine Wachstumsperiode hinweg gesprochen. Aus Sicht des Referats für Umweltschutz gibt es danach keine Bedenken einer solchen Installation gegenüber. Des weiteren wurde mir erlaubt den Computerschrott des Fachbereichs Informatik für die Zeitdauer dieser Installation "auszuleihen". Dass heißt, der Vertrag mit der Firma, die den Computerschrott entsorgt, läuft weiter und der Schrott wird nach Beendigung des Projektes (nachdem der Schrott von mir deinstalliert und gereinigt wurde) ganz normal dieser Firma übergeben.

Zu der Installation wird es im Internet eine Projektbeschreibung geben. Während der Jahresausstellung der Hochschule für bildende Künste im Juni 2002, könnte die Presse über diese Installation informiert werden und eine Videoübertragung per Webcam zur Kunsthochschule stattfinden. Außerdem gibt es vom Umweltteam die Idee, einen Workshop zum Problem der Entsorgung von Computerschrott zu veranstalten.

Im Moment steht noch nicht fest, an welchen Stellen auf dem Gelände des Informatikums genau, die Rechner eingraben werden sollen. Sollte dies Projekt zustande kommen, werde ich einen genauen Plan entwickeln, wo der Schrott eingegraben wird. Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen diesen genauen Lageplan vor Projektbeginn zeigen.

In den Anlagen finden sie noch weitere Hinweise zu dem Projekt und zu meiner Person.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie diese Projekt genehmigen würden und diese Genehmigung an mich oder Frau Morawski weiterleiten könnten. Sollten Sie noch Fragen haben, beantworte ich die gern im persönlichen Gespräch oder per Email.

Hochachtungsvoll

Cornelia Geißler








© 1991- CORNELIA GEISSLER | Impressum | Datenschutz